Arche-Hof | Werkgemeinschaft Martinshof gemeinnützige GmbH

Arche-Hof

Projekt Arche-Hof an der Freien Waldorfschule Heidelberg, Mittelgewannweg 16, 69123 Heidelberg

Auf dem Arche-Hof der Freien Waldorfschule Heidelberg besteht seit September 2013 ein Inklusionsprojekt für 7 Teilnehmer/innen im Bereich Fördern und Betreuen. Darüber hinaus bieten wir in Kooperation mit den Heidelberger Werkstätten der Lebenshilfe Außenarbeitsplätze für zwei Teilnehmerinnen an, die zuvor ihre berufliche Bildung auf dem Arche-Hof absolviert haben.

Unsere Förder- und Arbeitssinhalte sind:

  • Ökologische Landwirtschaft und Tierpflege (gemäß den Grundsätzen der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.- GEH) mit dem Ziel der Erhaltung der biologischen Vielfalt
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Forstliche Tätigkeiten und Rundholzverarbeitung
  • Gestaltendes Handwerk
  • Hauswirtschaft

Mit unserem Projekt wollen wir erreichen, dass auch Menschen mit Behinderung ihren Platz mitten in der Gesellschaft einnehmen können und so der Grundstein für eine entsprechende Veränderung und Öffnung des Arbeitsmarktes gelegt wird. Nicht in abgesonderten Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM), sondern im sozialen Zusammenhang mit den Schüler/innen der Waldorfschule erhalten sie hier Förderung , Ausbildung und sinnvolle Arbeitsinhalte.

Die Tätigkeitsfelder auf dem Arche-Hof sind nicht nur umfassend und aufeinander abgestimmt, sie sind auch sozialtherapeutisch besonders gut nutzbar, indem sie vielfältige Sinneseindrücke vermitteln und die rhythmischen Zusammenhänge in der Natur erfahrbar machen.

Das Eingebundensein in die elementaren Zyklen und die Notwendigkeit im Umgang mit der Natur eine gewisse Flexibilität und Selbständigkeit zu entwickeln, trägt entscheidend zu einer intensiven Persönlichkeitsreifung unserer Teilnehmer/innen bei.

Sie lernen sich im landwirtschaftlichen Umfeld, mit all seiner Vielfalt, nützlich zu machen, wachsen an den Aufgaben, die ihren jeweiligen individuellen Möglichkeiten angepasst werden, und deren Sinnzusammenhänge für sie deutlich erlebbar und nachvollziehbar sind.

Sie (und auch ihr soziales Umfeld) üben und erweitern ihre kommunikativen und sozialen Kompetenzen. Sie lernen Vereinbarungen zu treffen und sich daran zu halten und können damit eine Berufsreife entwickeln, die später auch an anderen Arbeitsplätzen nützlich sein wird.

Ökologische Landwirtschaft und Tierpflege mit dem Ziel der Erhaltung der biologischen Vielfalt

Seit Oktober 2008 ist der Arche-Hof der Waldorfschule Heidelberg von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) anerkannter ARCHE-HOF. Auf dem Hof leben mittlerweile Bunte Bentheimer Schweine mit ihrem Nachwuchs, Coburger Fuchsschafe mit ihren Lämmern, Diepholzer Gänse, Hühner (Westfälische Totleger) und Indische Laufenten.

Seit einigen Jahren leben auch zwei Pferde auf dem Arche-Hof, die für therapeutisches Reiten zur Verfügung stehen. Diese Tiere werden von unseren Teilnehmer/innen in Zusammenarbeit mit den Schüler/innen der Waldorfschule regelmäßig versorgt. Darüber hinaus wird gemeinsam die Hofstelle gepflegt.

Gartenbau- und Landschaftspflege

Die etwa zwei Hektar Land werden vielfältig genutzt und sind mit Heckenpflanzungen versehen, die verschiedene Tierarten anlocken und für die Entwicklung biologischer Vielfalt zur Verfügung stehen.

Es gibt Streuobstwiesen mit einer großen Diversität an Obstsorten, Weide-und Auslauffläche für die Tiere, Gemüse,- Kräuter- und Zierpflanzenanbau mit samenfesten Sorten aus dem Demeter-Anbau. In größtenteils gemeinsamer Arbeit mit den Schüler/innen der Waldorfschule wurden im Laufe der Zeit Teiche und Hecken angelegt, die Vögeln und Insekten Lebensraum bieten. Des weiteren auch verschiedene Asthaufen als Rückzugs- und Nistorte für Igel sowie Steinhaufen und Trockenmauern, damit sich Eidechsen ansiedeln können.

Auf einem Teil des Arche-Hofgeländes werden von den Teilnehmer/innen zusammen mit den Schüler/innen der Waldorfschule verschiedene Gemüsekulturen und Kräuter in biologisch-dynamischer Weise angebaut. Die Produkte werden an die Schulküche (für das Mittagessen) geliefert und an einem Marktstand verkauft. Im Herbst wird u.a. Saft aus eigenem und gespendetem Obst gekeltert, Tees aus getrockneten Kräutern und Fruchtaufstriche hergestellt.

Forstliche Tätigkeiten und Rundholzverarbeitung

In dem uns vom Forstamt zugeteilten Schlagraum an der Bergstraße werden von uns im Winter Jungbäume (10-20 Jahre alt) gefällt und von den Teilnehmer/innen mit dem Beil entastet. Dieses sogenannte Schwachholz bieten wir nach dem Entrinden als Garten-Bauholz an (s. Garten-Holz-Produkte). Als Nebenprodukt entsteht Brennholz. Aus diesem Holz fertigen wir u.a. Pfähle und Zaunelemente zum Verkauf.

Darüber hinaus bieten wir auch die Zaunmontage (und andere kleine Bauprojekte) als Dienstleistung an.

Gestaltendes Handwerk

Es werden vor allem in der kälteren Jahreszeit Holzarbeiten, aber auch Körbe flechten, Herstellen von Mosaiken und Filzarbeiten angeboten. Damit können die Teilnehmer/innen insbesondere ihre feinmotorischen und künstlerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln.

Hauswirtschaft

Im Rahmen der hauswirtschaftlichen Ausbildung werden Fruchtaufstriche und Gemüsechutneys gefertigt sowie Brot im schuleigenen Backhäuschen gebacken. Die jungen Auszubildenden können in der Schulküche auch Praktika absolvieren.

In gemeinsamen Projekten mit Oberstufenschüler/innen der Waldorfschule, aber auch auf dem Gemüseacker, im Stall und in der Schulküche wird miteinander gelernt, gelebt und gearbeitet. Durch den gemeinsamen Verkauf der geernteten und veredelten Produkte können auch Einnahmen akquiriert werden.

Darüber hinaus vermitteln wir bei Wunsch und Eignung Praktika für die Teilnehmer/innen in umliegende Betriebe, die von uns begleitet werden.
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FSJ auf dem Arche-Hof